Konzerte zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine
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Am 24. Februar laden die Kirchengemeinden in Moers, Pfarrer Christoph Helbig und Dechant Herbert Werth und Neukirchen-Vluyn, Pfarrer Frank Rusch gemeinsam mit dem Verein ERINNERN FÜR DIE ZUKUNFT“ e. V. zu ökumenischen Gedenkkonzerten ein, 17.00 Uhr in der Dorfkirche Im Ortsteil Neukirchen, 19.30 Uhr in der Moeser Stadtkirche.
Die Bürgermeister von Moers und Neukirchen-Vluyn Christoph Fleischhauer und Ralf Köpke begrüßen das Publikum zu ganz besonderen Konzerten des Gedenkens und Innehaltens angesichts eines schrecklichen Krieges, der nun seit einem Jahr mitten in Europa tobt. Über eine Millionen Menschen, meist Frauen und Kinder, haben inzwischen In Deutschland Zuflucht gefunden, viele auch hier bei uns am Niederrhein. Konrad Göke hat den Frauenchor CANTARE dafür gewinnen können, aus der Ukraine geflüchtete Frauen zu den Chorproben einzuladen. Musikdirektor Axel Quast: „Die anfängliche Schüchternheit war schnell verflogen und dann haben wir ukrainische Heimatlieder einstudiert. Integration einmal umgekehrt!“ Yulia Yefremova, die auch das Jungendsinfonieorchester der Ukraine bei seinem Aufenthalt in Moers betreute, hat sich dazu die Mühe gemacht, die kyrillischen Buchstaben in Lauschrift zu übertragen.
Die Sparkasse am Niederrhein sponsert das Konzert in Moers, in Neukirchen-Vluyn übernimmt das Unternehmen HSR GmbH einen großen Teil der Kosten, einen weiteren die Stadt. Die ukrainischen Heimat- und Volklieder werden sich bei den Konzerten mit deutschen Heimatliedern abwechseln, für die die RESTROOMSINGERS, der Krefelder Männerchor dazu kommt. Aber auch Lieder aus dem Widerstand, Mikis Theodorakis und auch Udo Lindenbergs „Wir ziehen in den Frieden“ werden dabei sein.
Aus Köln kommt die aus Montreal stammende Konzertpianistin Aude St. Pierre dazu. Sie hat gerade für den WDR Kompositionen der jüdischen Komponistin Maria Herbst, 1878 – 1950, aus Köln eingespielt. Um der Männer dominierten Musikwelt ein Schnippchen zu schlagen hatte sie sich Albert Maria Herbst genannt. Eine Biografie gezeichnet von zwei Weltkriegen, und der Vertreibung aus ihrer deutschen Heimat durch die Nationalsozialisten. Aude St. Pierre wird von ihr vier Ländler spielen. Stella Louise Göke wird Bertolt Brechts „Bitten der Kinder“, Musik Paul Dessau, dem Klagelied MELODIIA des ukrainischen Komponisten Myroslav Skoryk und dem jiddische LiebesIied: „Ikh hob dikh tsufil lib – Ich hab Dich einfach zu sehr lieb!“ dabei sein.
Der Eintritt zu den Konzerten ist Dank der Sponsoren frei, am Ausgang wird um eine freiwillige Spende für die Hilfsaktion für die Familien der Musiker des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine und der Lemberger Philhamonie in Lwiw gebeten.
Zum 24. Februar werden die Schüler* innen der Schulen in Moers und Neukirchen-Vluyn, die im letzten Jahr unter dem unmittelbaren Eindruck des russischen Überfalls gestalteten Friedensbanner, überarbeitet, aufgefrischt, von außen sichtbar im öffentlichen Raum an den Schulen anbringen. Die Sparkasse am Niederrhein hat noch einmal „neutrale“ Banner anfertigen lassen, damit die durch Lagerung und damalige Aufhängung irreparabel beschädigten Banner ausgetauscht werden können. Drei dieser neuen Friedenbanner werden unter der Anleitung von Andreas Baschek, Kulturagent an der GS Niederberg in Neukirchen-Vluyn mit Schüler* innen aus der Ukraine, die jetzt hier an den Schulen in Moers und Neukirchen unterrichtet werden, mit Botschaften für die Heimat gestaltet, die dann bei den Konzerten in der Dorfkirche und in der Stadtkirche zu sehen sein werden.