Die Hochstraße im Ortskern von Neukirchen bekommt ein neues Gesicht. Die Stadt Neukirchen-Vluyn muss hier marode Kanäle erneuern und plant dabei im Anschluss daran eine komplette Neugestaltung der Oberfläche. „Ein Großprojekt, bei dem die Stadt nicht vor Überraschungen geschützt ist“, so Ulrich Geilmann, der Technische Beigeordnete der Stadt Neukirchen-Vluyn. Um Objekte zu schützen, musste dabei daher zuletzt umdisponiert werden. Die RAG, die die Maßnahme trägt, setzt bei der Kanalsanierung nun auf das sogenannte Vortriebsverfahren. Der Vorteil: Große Baumaschinen, die die anliegenden Häuser erheblich erschüttert hätten, bleiben den Anwohnern und Geschäftsleuten erspart.

Nach abschließender Prüfung entstand allerdings für den lokalen Energielieferanten ENNI Energie & Umwelt (ENNI) ein Wermutstropfen. Das Unternehmen wird nun die Gas- und Wasserleitungen unter der Hochstraße auf einem Abschnitt von 300 Metern Länge neu verlegen. „Unsere aktuell liegenden Leitungen würden mit dem neuen Weg des Kanals und den dabei geplanten Schachtbauwerken kollidieren“, erklärt der Technische Bereichsleiter der ENNI, Kai Gerhard Steinbrich. „Ursprünglich hätten wir nicht handeln müssen. Jetzt reagieren wir trotz eines Mehraufwandes flexibel auf die neue Situation.“

So wird ENNI die Tiefbauarbeiten schnell beginnen, die voraussichtlich zwölf bis 14 Wochen dauern. „Das Zeitfenster ist sehr knapp. Wir werden eventuell in zwei Bauabschnitten arbeiten, damit die Stadt im Abschnitt zwischen Mozartstraße und Bruchstraße schnell mit der Kanalsanierung beginnen kann. Unser Ziel: Bürger möglichst wenig beeinträchtigen“, erklärt Steinbrich. Auszuschließen sei dies bei einer Maßnahme dieser Größenordnung naturgemäß nicht. Ulrich Geilmann: „Derartige Projekte sind Operationen am offenen Herzen, die Überraschungen in sich bergen können. Ich bin aber Optimist.“

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