Mehr als nur Kinderkram
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Fantasievoll gestaltete Fimo-Figuren sind zurzeit in der Vitrine der Stadtbücherei Neukirchen-Vluyn ausgestellt.
Begonnen hat es 1987 mit den Fimo-Resten seiner Tochter - Als Reinhard Fritz auf die bunte Modelliermasse stieß, kam ihm die Idee, dass man daraus doch mehr machen könne als Perlen und Knöpfe. Die ersten Figuren, die der Justizvollzugsbeamte im Ruhestand vor vielen Jahren anfertigte, waren passend zum Berufsbild „Panzerknacker“ und kleine Wärter für sich und seine Kollegen. Die detailreichen, frei erfundenen Gestallten bekamen schnell Gesellschaft von realen Personen, bei denen jedes Fältchen und jedes kleine Grübchen zu erkennen ist.
Um eine Figur herzustellen, benötigt Herr Fritz etwa zwei bis vier Tage, für einen Schaukasten drei Wochen. Unzählige Modelle hat er so schon hergestellt, früher auch Auftragsarbeiten, heute nur noch zu Themen, die ihn persönlich interessieren. Farbe verwendet er nicht, höchstens um die Lippen nachzuziehen. Alles besteht aus verschiedenfarbigem Fimo auf einem Grundgerüst aus verdichteter Alufolie und Draht.
Um bei den 15 bis 20 Zentimeter großen Figuren jede Feinheit zu entdecken, müssen Betrachter schon sehr genau hinsehen: Beispielsweise haben die Hemden der Modelle tatsächlich Stoffstruktur. Reinhard Fritz macht sich für solche Details zum Teil ungewöhnliche Hilfsmittel zunutze - eine Nudelmaschine etwa, auf der die zuvor weichgeknetete Modelliermasse erst sehr dünn gewalzt wird. Danach wird mit einem Stück Stoff die Struktur in die bunte Fimoplatte gedrückt.
Neben Darstellungen von Prominenten wie Angela Merkel, Alfred Biolek oder Horst Lichter sind auch Fantasiefiguren und Fimo-Doppelgänger von Reinhard Fritz und seiner Frau bis zum 24. Juli in der Vitrine der Stadtbücherei Neukirchen, Missionshof 5, zu den gewohnten Öffnungszeiten ausgestellt.