Klimaschutz in Neukirchen-Vluyn - Ohne Mitwirkung der Bürgerschaft kein Erfolg
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Zum Bürgerforum Klimaschutz der Stadt Neukirchen-Vluyn und der Lokalen Agenda 21 hatten sich rund 40 Personen, Privatleute sowie Vertreter aus der Wirtschaft oder von Organisationen zusammengefunden. Mit dieser Veranstaltung wurde für ein Zusammenwirken Vieler in Neukirchen-Vluyn geworben, um zukünftig mehr Klimaschutz in der Stadt zu erreichen. Als Basis wird im Rahmen des Euregio-Projektes KliKER an einem Klimaschutzkonzept gearbeitet. „Es geht um ganz konkrete Dinge wie den Kauf eines sparsameren Kühlschrankes oder den Einbau einer effizienten Heizung“, so Bürgermeister Harald Lenßen in seiner Begrüßung. Dieser Aspekt wurde von dem Europaabgeordneten Karl-Heinz Florenz während seines „Europäischen Impuls“ aufgenommen. Er sagte in seinem Vortrag: „Bei der nächsten UN-Klimakonferenz in Warschau im November können die Regierungen die anspruchsvollsten Klimaschutzziele beschließen, ohne das Mittun der Bürgerschaft: der Hausbesitzer, der Autobesitzer werden wir diese Ziele nicht erreichen.“
Um konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz drehte sich die Diskussion mit den Schwerpunkten „Sanieren im Bestand und regenerative Energien“ sowie „Klimafreundliche Mobilität“, moderiert von Steffen Penzel, Stadtpanorama. Die Teilnehmer der Runde: Lara Fiege, Lina Inama, Paul Maluck , Schüler der 12. Jahrgangsstufe des Julius-Stursberg-Gymnasiums, Karl-Heinz Florenz, MEP, Dr. Kai Gerhard Steinbrich, Bereichsleiter Technik, ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH Dipl. Ing. Jochen Hiller, Architekturbüro Kleinlützum-Hiller.
Den Schülern ist die Sanierung des Schulgebäudes wichtig. So sei es oft zu warm, aber die Heizung nicht regelbar. Fenster werden geöffnet, Energie verschwendet. Dies wollten sie als Appell an die Stadt verstanden wissen. Aber sie thematisierten auch, dass unter der Schülerschaft das Bewusstsein fehle sich klimafreundlich zu verhalten. Fahrrad statt Auto sollte das z.B. für die über 18 Jährigen heißen. Das Thema Gebäudesanierung von Privathäusern griff Architekt Hiller auf. Dämm-Maßnahmen und Architektur müssten in Einklang gebracht werden, damit z.B. trotz notwendiger Effizienzmaßnahmen die alten Bergarbeitersiedlungen ihren Charakter nicht verlören. Hierzu schlug er die Gründung einer Arbeitsgruppe von Experten vor, um beispielhafte Vorschläge zu erarbeiten.
Dass erneuerbare Energien in Neukirchen-Vluyn eine immer wichtigere Rolle spielen werden, machte Dr. Kai Steinbrich deutlich. Das Ziel des Energieversorgers Enni ist es bis 2050 bis zu 50% des Stromes regenerativ und vor Ort zu erzeugen. Dabei können Besitzer großer Dachflächen die ENNI unterstützen.
Mehr Fahrrad statt Auto hielten zumindest die Diskutanten Dr. Kai Steinbrich als auch Karl-Heinz Florenz nur bedingt erfolgsversprechend. Sie warben für den Einsatz intelligenter Technik und sind davon überzeugt, dass das 1 Liter Auto schon bald kommt. Die Diskussionsrunde machte deutlich, dass Klimaschutz konkret möglich ist. Zum Abschluss wurden die Anwesenden aufgefordert eine Maßnahmenliste zum Klimaschutz in Neukirchen-Vluyn, die in fachlichen Workshops erarbeitet wurde, zu bewerten oder aber die Bewertung über die bereits gestartete Online-Umfrage Klimaschutz zu nutzen. Diese läuft noch bis zum 1. November und ist auf der Homepage der Stadt, www.neukirchen-vluyn.de zu finden.