Hinweistafeln erzählen Geschichte der Zwangsarbeiter in Neukirchen-Vluyn
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Etwa 1.500 Fremdarbeiter waren in den Jahren des Zweiten Weltkriegs in Neukirchen-Vluyn im Zwangsarbeitereinsatz. Sie arbeiteten im Bergbau oder in der Landwirtschaft.
Die Geschichte der Zwangsarbeiter haben nun vier Gedenktafeln zum Thema, die an besonders erwähnenswerten Stellen im Stadtgebiet aufgestellt wurden. Museumsverein und Stadtmarketing haben das Projekt umgesetzt, dessen Realisierung der Rat am 19. März nach Einbringung der Idee durch die Fraktion NV Auf Geht´s beschlossen hatte.
Am Landschaftsband auf Niederberg, an der Holtmannstraße, der Ernst-Moritz-Arndt-Straße (Ecke Siebertstraße) sowie auf dem Friedhof Grotfeldsweg wurden Tafeln aufgestellt, die an das Leben und das Schicksal der Zwangsarbeiter in Neukirchen-Vluyn erinnern. Dabei stellt das mit einem Stadtplan versehene Schild auf dem ehemaligen Zechengelände die zentrale Tafel dar. Hierauf sind insgesamt zwölf Orte vermerkt, an denen die Zivil- und Kriegsgefangenen eingesetzt wurden. Sie kamen zu großen Teilen aus Russland, der Ukraine und Polen.
Die vier Gedenktafeln werden auch wesentlicher Bestandteil einer Führung sein, die der Museumsverein ab dem kommenden Frühjahr anbieten wird. Am Montag stellten Stadt und Museumsverein das Projekt vor. „Alle Schilder wurden heute montiert. So kann ab sofort jeder Interessierte auf eigene Faust erfahren, an wie vielen Orten in der Stadt Zwangsarbeiter zum Einsatz kamen. Die vom Museum geplante Führung ist eine wertvolle Ergänzung zu den beiden Stadtteilführungen in Neukirchen und Vluyn mit einem ganz anderen historischen Hintergrund. Dieser Teil unserer Geschichte, der als abschreckendes Beispiel für das dient, wozu Menschen in der Lage sind, wird so sehr erlebbar aufgearbeitet. “, erklärt Frank Grusen vom Stadtmarketing. Krista Horbrügger und Jutta Lubkowski, die von Seiten des Museumsvereins die Geschichte der Zwangsarbeiter für die vier Tafeln recherchiert und zusammengefasst haben, blicken bereits auf die geplanten Führungen: „Führungen zum Thema Zwangsarbeiter in Neukirchen-Vluyn sind für den Museumsverein eine bedeutende und sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Diesen Teil unserer Geschichte auch den jüngeren Menschen vorzustellen, empfinden wir als sehr wichtig. Insofern freuen wir uns, dass wir das Projekt – auch durch die finanzielle Unterstützung der Fraktion NV Auf Geht´s und des Vereins `Erinnern für die Zukunft` – mit dem Stadtmarketing umsetzen konnten.“