Service-Bereich

Inhalt

Grünes Licht für grünen Strom

Veröffentlicht am:

Zur Übersicht aller Pressemeldungen

Es war ein langer, steiniger Weg. Zahlreiche Gutachten musste die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) einholen, mehrmals die Wirtschaftlichkeit neu kalkulieren und diverse Beschlüsse abwarten. Jetzt ist der Weg aber frei: Nach dem Okay des Stadtrates im März hat aktuell auch die Bezirksregierung Düsseldorf grünes Licht für den Solarpark Mühlenfeld in Neukirchen-Vluyn gegeben. Auf dem Gelände der ehemaligen Kiesbaggerei Dömkes wird ENNI rund 3,5 Millionen Euro investieren und eines der größten Projekte der Energiewende am Niederrhein verwirklichen. In Sichtweite zur Alten Mühle in der Dong entsteht auf gut einem Drittel der 24 Hektar großen Fläche eine Freiflächen-Fotovoltaik-Anlage, mit der ENNI ihre regenerative Erzeugungsquote deutlich erhöht. So kann ENNI-Geschäftsführer Stefan Krämer das ersehnte grüne Leuchtturmprojekt vor Ort tatsächlich doch realisieren. „Der Solarpark ist das i-Tüpfelchen unserer grünen Stromerzeugungs-Strategie“, sieht sich Krämer nach einer gut vierjährigen Planungs- und Genehmigungsphase auf der Zielgeraden. „Schon nach der Sommerpause im September wollen wir das regenerative Kraftwerk offiziell eröffnen und auch den Bürgern vorstellen.“

Tatsächlich liegt hinter Krämer ein Genehmigungs-Marathon: „Es war ein emotionales Auf und Ab. Das ist nun vergessen. Die Stadt Neukirchen-Vluyn wird ein tolles, grünes Vorzeigeprojekt erhalten, das auch Umweltansprüche berücksichtigt.“ Denn Naturschutz und Energiewende sind für den Energieexperten untrennbar miteinander verbunden. „Neue Energiekonzepte haben nur eine Chance, wenn sie möglichst wenig in das Ökosystem einer Landschaft eingreifen", ist Krämers Philosophie. „Auch deshalb haben wir schon in der Genehmigungsphase den Naturschutzbund (NABU) über unsere Planungen informiert.“ Karl-Heinz Hartmann, der mit seinem Kollegen Franz Reuter die NABU-Ortsgruppe Moers/Neukirchen-Vluyn im Mühlenfeld vertritt, sieht die Interessen jedenfalls gewahrt. „Wir kennen uns seit Jahren aus unterschiedlichen Projekten und werden auch hier wieder gut miteinander auskommen“, ist der Naturschützer sicher. Und auch der das Projekt begleitende Münsteraner Biologe Thomas Mutz sieht Flora und Fauna nicht eingeschränkt. So ist beispielsweise ein Amphibienschutzzaun schon aufgestellt. Den hatte ein mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Wesel abgestimmtes Artenschutzgutachten gefordert. Denn nach der Renaturierung der ausgekiesten Fläche hat sich eine in NRW stark gefährdete Kreuzkröten-Population im Mühlenfeld angesiedelt. Die siedelt Mutz derzeit für die Bauphase um. In nassen und warmen Nächten ist er aktuell unterwegs, sammelt an dem rund drei Kilometer langen Schutzzaun vorhandene Kröten ein und quartiert sie für die Bauphase in die Hanglage des Geländes aus. Übrigens: Für die Krötenart bietet das Gelände in der Dong auch in Zukunft gute Lebensbedingungen. „Die Kreuzkröte fühlt sich auf Feldern mit geringer Vegetation wie unter den Solar-Paneelen sehr wohl“, erklärt der Experte für Amphibien und Reptilien.

Auch den Solarpark Mühlenfeld wird ENNI über ihre Tochtergesellschaft ENNI Solar umsetzen. Die hat zuvor niederrheinweit bereits 24 Dachanlagen geplant und gebaut, zuletzt ein rund ein Megawatt leistendes Solarkraftwerk auf den Lagerhallen des Duisburger Möbelfabrikanten Elastoform. Die Freiflächenanlage bleibt aber etwas Besonderes. „Sie ist mit einer Fläche von rund elf Fußballfeldern und 14.580 Modulen unsere bislang größte Anlage.“ Krämer erwartet hier, jährlich rund 3,3 Millionen Kilowattstunden grünen Strom zu ernten und so weitere 940 Einfamilienhäuser mit Ökoenergie beliefern zu können. Auch die Umwelt profitiert: „Der bleiben jährlich rund 2400 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids erspart.“ Wie bei den solaren ENNI-Projekten üblich, wird auch der Solarpark Mühlenfeld mit dem Vertragspartner Sparkasse am Niederrhein projektfinanziert. Übrigens setzt ENNI bei dem Großprojekt auf die Zusammenarbeit mit der IBC Solar aus dem bayerischen Bad Staffelstein. „Dieses zu den weltweit führenden Systemanbietern der Fotovoltaik-Branche gehörende Unternehmen soll die Anlage noch vor den Sommerferien errichten.“

Sie haben das Seitenende erreicht.