Der Solarpark Mühlenfeld als gesprühtes Kunstwerk
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Farbe, Pinsel und Sprühdose gepackt – und los geht’s. Zehn Jugendliche sind am Wochenende ins Projekt „Kunst trifft Energie“ gestartet, das nun auch im Stadtbild sichtbar wird. Seit gestern bemalen und besprühen sie zehn „Stromkästen“ im Stadtgebiet von Neukirchen-Vluyn. Und zwar natürlich nicht illegal, sondern sogar auf Wunsch: Die ENNI Energie & Umwelt und die Kunstschule Neukirchen-Vluyn hatten im Vorfeld junge Künstler gesucht, die das Stadtbild verschönern und dabei die Energiewende bildlich auf die Straße bringen wollen. Mit Erfolg. „Ich bin begeistert von den Ideen und dem Elan, mit dem die Mädchen und Jungen bei der Sache sind“, sagt Kunstpädagoge Martin Domagala, der das Projekt leitet.
Dabei mussten die Jugendlichen an ihrem ersten Ferientag früh aus den Betten kriechen: Am Solarpark Mühlenfeld, dem grünen Vorzeigeprojekt der ENNI in der Dong, starteten die 13- bis 16-Jährigen ihren Street-Art-Workshop. „Bei einer Führung über den Energiepfad haben wir über die Energiewende und regenerative Energiegewinnung besprochen, um den Jugendlichen Anregungen für ihre Motive zu geben“, erklärt ENNI-Pressesprecherin Katja Nießen. Und in der Tat drehte sich beim anschließenden Brainstorming in den Räumen der Kunstschule alles um Windräder, Elektroautos und Kreuzkröten. Die in NRW vom Aussterben bedrohte Tierart, die sich im Solarpark Mühlenfeld besonders wohl fühlt, hatte es den jungen Künstlern besonders angetan. „Sie haben eine Kreuzkröten-Schablone angefertigt und wollen sie nun als wiederkehrendes Symbol auf alle zehn Kästen aufsprühen“, verraten die künstlerischen Leiter der Kunstschule, Gabi Berndt und Gerrit Klein.
Auf dem ersten Verteilerschrank, der an der Kunstschule am Schulplatz steht, haben die Kids sogar ein Luftbild des Solarparks verewigt. „An diesem Kasten haben wir verschiedene Sprüh- und Maltechniken geübt“, berichtet Emilio, dessen Motiv bald den Verteilerschrank vor der Post zieren wird: Eine alte Postkutsche soll die Vergangenheit und ein Elektroauto Zukunft der Briefzustellung symbolisieren. „Dabei macht das Sprühen des Hintergrundes am meisten Spaß“, verrät der 14-Jährige.
Welche Motive außerdem bald das Stadtbild schmücken? Das können Neukirchen-Vluyner in den nächsten Tagen beobachten. Voraussichtlich noch bis zum Ende der Woche sind die Jugendlichen im Stadtgebiet mit Pinsel, Farbe und Sprühdose unterwegs – gut zu erkennen an einem großen bunten Banner, das den Namen des Projekts trägt.