In den vergangenen Tagen meldeten sich vermehrt Bürgerinnen und Bürger im Rathaus, deren private oder an die Grundstücke angrenzende Bäume von der sogenannten Birkenwanze befallen sind. Die etwa 5mm großen zu den Bodenwanzen zählenden Insekten treten in größeren Mengen insbesondere an Birken auf. Die Schwärme sind aufgrund der hohen Anzahl der Tiere und ihres Geruchs auf den ersten Blick zu erkennen. Der Grund für das große Aufkommen der Wanzen in diesem Sommer liegt vermutlich im milden Winter 2013/14. Insofern ist von einem Rückgang der Population zum Herbst/Winter auszugehen.

Aufgrund der gegenwärtigen Belastung der betroffenen Anwohner hat die Stadt Neukirchen-Vluyn Möglichkeiten überprüft, gegen den aktuellen Befall der Bäume vorzugehen. Dabei informierte die Landschaftskammer Nordrhein-Westfalen, dass es sich bei der Birkenwanze nicht um einen Schädling handelt, sodass gesundheitliche Auswirkungen für Menschen, Tiere und Pflanzen nicht zu befürchten sind. Ein Bekämpfen der Wanze würde dahingegen dazu führen, dass auch die an den Pflanzen befindlichen Nützlinge abgetötet würden.

Die Suche nach möglichen Mitteln, die die Belastung durch die Birkenwanze reduzieren können, ergab, dass deren Verwendung nur gegen „Schädlinge im Anbau“ zugelassen ist, der Einsatz im öffentlichen Bereich ist dagegen untersagt. Hersteller möglicher Schädlingsbekämpfungsmittel rieten dringend vom Einsatz ab. Diese Aussage wurde auch von Seiten der Landwirtschaftskammer bestätigt. Somit wäre eine Fällung der absolut gesunden Bäume die einzige zulässige Maßnahme zur Beseitigung der Wanzen. Da die Birkenwanze in geringerem Ausmaß auch andere Bäume im Stadtgebiet befallen hat, würde eine solche Fällung jedoch enorme Auswirkungen auf die das Stadtbild prägende Begrünung Neukirchen-Vluyns haben. Aufgrund dieser Auswirkungen sowie der Aussicht auf einen deutlichen Rückgang der Population im Herbst/Winter, hat sich die Stadt Neukirchen-Vluyn nach Überprüfung sämtlicher Möglichkeiten, den Bestand der Birkenwanze einzudämmen, entschieden, die betroffenen Bäume derzeit nicht zu fällen.