1. Kulturwerkstatt in Neukirchen-Vluyn
Zur Übersicht aller Pressemeldungen
Über 100 Kulturschaffende sowie Vertreter des Landes NRW, Kulturdezernenten und Vertreter der niederländischen Provinz Limburg kamen am 24. April im Kultur-Café zusammen, um das Leitbild der Kulturregion Niederrhein zu besprechen. Hierbei wurden auf einem „Marktplatz“ Projekte vorgestellt, welche die gemeinsamen Ziele wie Kooperation, Nachhaltigkeit und Transparenz verkörpern. Kulturdezernent Jörg Geulmann freute sich, die zahlreichen Teilnehmer stellvertretend für die Stadt Neukirchen-Vluyn begrüßen zu dürfen.
Neben dem demografischen Wandel haben auch Entwicklungen wie die wachsende Individualisierung des Kulturinteresses oder der Wettbewerb durch die Freizeitindustrie den Kulturraum Niederrhein e.V. dazu bewogen, dem Niederrhein und seinen zahlreichen Kulturschaffenden sowie hochrangigen Projekten eine Bühne zu geben und somit einen gemeinsamen Auftritt zu ermöglichen. Dies sei der Weg, die Potentiale der Region und somit die der Museen, Theater und Konzerthäuser ebenso zu öffnen wie die der freien Kunst und des privaten Engagements in Vereinen und Initiativen.
Und so reichten die Themen der Werkstattgespräche von coolem Jazz bis hin zu kultureller Bildung und der Arbeit von Kunstvereinen. Auf dem einstündigen Marktplatz stellten Künstler, Vereine und andere Institutionen gelungene Projekte vor, die eben das angestrebte Leitbild und die erfolgreiche Vernetzung über bestehende Grenzen hinweg an Praxisbeispielen deutlich machten. Die hierbei überwundenen Grenzen bestanden nicht nur aus Themen oder Stadtgrenzen sondern reichten auch bis in die benachbarten Niederlande.
Im Rahmen der gut besuchten Veranstaltung berichtete Hanna Smeets, die bei der Provinz Limburg für Biografische Geschichte und Internationalisierung verantwortlich ist, dass sich die Stadt Maastricht als Europäische Kulturhauptstadt 2018 bewirbt. Diese Bewerbung soll unterstützt werden durch einen Kooperationsvertrag zwischen Maastricht und dem Verein Kulturraum Niederrhein, bei dem es um eben solche grenzüberschreitenden Projekte geht.
Ein guter Ansatz, der auch das Ziel der Geschäftsführerin des Vereins Kulturraum Niederrhein, Dr. Ingrid Misterek-Plagge sowie des Vorsitzenden der Niederrheinischen Kulturdezernentenkonferenz, Dr. Gert Fischer unterstützt. Durch eine „kulturelle Biografie Niederrhein“ sollen die privaten, gesellschaftlichen und historischen „Lebenslinien“ des Kulturraums verknüpft werden. Dass die Notwendigkeit eines solchen Handelns besteht, unterstützte auch die Ministerialrätin des NRW-Ministeriums für Kultur und Familie, Angela Braun-Kampschulte. Sie mahnte, der Niederrhein müsse aufpassen, aktuelle Entwicklungen nicht zu verschlafen. Hochwertige Projekte und Ideen gebe es zweifelsohne. Die nötigen Kooperationen sollten jedoch nun geschaffen werden.
Auch konkrete Erfolge aus Neukirchen-Vluyn wurden vorgestellt. Ulrike Reichelt, Schulkulturbeauftragte der Stadt, berichtete von zahlreichen Wettbewerbserfolgen mit Schulklassen auf Landes- und Bundesebene, bei denen die kulturelle Kinder- und Jugendbildung im Mittelpunkt stand. Auch hier wurde durch KROKO Schulkultur (Kreativ.Kommunal.Kooperativ) ein Netzwerk geschaffen, das eng mit Vereinen, Bildungseinrichtungen oder auch Seniorenheimen und Einzelhändlern zusammenarbeitet. Auch die „Kulturstrolche“ werden durch einen Kooperationsvertrag mit Museen und Theatern durchgeführt.